Vokalensemble ContraPunkt
a cappella



HISTORIE  oder  DIE GESCHICHTE EINER IDEE


Am Anfang stand eine Idee.
Eine Idee, die vage in einigen Köpfen herumspukte.
Eine Idee, die etwas verändern wollte, und die einen Weg suchte.
Einen Weg, heraus aus den Köpfen und hinaus in die unendliche Welt der Musik.


Wir mussten allerdings feststellen, dass es ziemlich schwierig war, ein solches Ensemble nicht nur auf die Beine zu stellen, sondern auch unsere Ideen umzusetzen, ihnen Nahrung zu geben und musikalisch wirklich neue Wege zu beschreiten. Mehrere erfahrene Chorleiter versuchten es mit uns, konnten aber die Gedanken, die in unseren Köpfen spukten, nicht in eine konkrete musikalische Richtung lenken. Wir hatten schon fast aufgegeben, als wir Holger trafen. Musiklehrer von Beruf und Musiker und Chorleiter aus Passion, stand er unseren Vorstellungen und musikalischen Fähigkeiten erstmal ziemlich skeptisch gegenüber (seine Skepsis hinsichtlich unserer musikalischen Fähigkeiten besteht wohl bis heute). Doch heute, aus der Entfernung betrachtet, war das erste Gespräch, dass wir mit Holger Maas an einem Sonntagmorgen im April 1999 in Jupp's Wohnzimmer führten, die eigentliche Geburtsstunde unseres Ensembles – wenn nicht sogar ein Meilenstein, fast hätten wir gesagt, eine Sternstunde der Musikgeschichte (zumindest, was die Musikgeschichte von Rehlingen und Siersburg angeht).


In den ersten Proben stellte sich dann schnell heraus, dass wir musikalisch und stimmlich eigentlich gut zu einander passten. Holger fand sehr schnell Musikstücke, die unserer Idee, ein etwas anderes Gesangsensemble zu sein, schon sehr nahe kamen. Doch das, was wir wirklich machen wollten, gab es nicht von der Stange. Holger musste diese Songs deshalb eigens auf unsere Besetzung und vor allem auf unsere - wohl immer noch - begrenzten stimmlichen Möglichkeiten abstimmen und teilweise ganz neu arrangieren.


Damit war auch unser Name "ContraPunkt" zum Programm geworden.
In den nun folgenden Jahren stellten wir uns so mancher Herausforderung. Konzerte mit weltlicher und geistlicher Literatur wechselten sich ab.
Ein musikalischer Höhepunkt in der Geschichte unseres Ensembles war sicherlich die dreimalige Aufführung der Matthäus-Passion von Heinrich Schütz zusammen mit dem Tenor Alexander Wendt im Frühjahr 2003. Auch hier musste Holger arrangierend eingreifen, denn die heute erhältlichen Partituren dieser Passion waren alle für gemischten Chor gesetzt, in dieser Form für uns also nicht brauchbar.
Inspiriert von A-Capella-Gruppen wie den Wise Guys, den The King`s Singers oder Maybebop übernahmen wir einige für uns gut geeignete Titel. Von Holger vertonte Gedichte einiger lokaler Mundartdichter komplettieren unser Repertoire.


"That’s what friends are for“ - dieser wunderschöne Song von Stevie Wonder war eines der ersten Lieder mit denen wir im April 1999 zaghaft begannen. Und in all den Jahren ist dieses kleine Lied so etwas wie unser Motto geworden. Denn auch außerhalb von Proben, Auftritten und Konzerten unternehmen wir vieles gemeinsam.  Es wurde uns auch ziemlich schnell klar, dass wir unsere Familien bei unseren vielfältigen Unternehmungen nicht immer außen vor lassen konnten. Unsere Frauen treffen sich regelmäßig und verabschieden sich auch schon mal zu einer kleinen Urlaubsreise. Unsere Kinder sind  ihrem Namen „ContraPünktchen“, unter dem sie in unserem Programm „Querbeet“ Mundartgedichte vorgetragen hatten, mittlerweile längst entwachsen, sie begleiten und unterstützen uns aber auch heute noch.
Unserer Idee und unseren Vorstellungen sind wir in den vergangenen zwanzig Jahren ein gutes Stück näher gekommen. Sie hat sich mit uns aber auch weiterentwickelt.



So haben wir es nach 19 Jahren endlich geschafft, die von Holger vertonten Mundartgedichte aus seiner Rodener Heimat auf eine CD zu bannen und so für die Nachwelt zu erhalten. Es war viel Zeit, Arbeit und Disziplin erforderlich, dieses Projekt zu verwirklichen, aber wir sind überzeugt, dass sich der Aufwand letztendlich gelohnt hat.


An dieser Stelle daher auch ein herzliches Dankeschön an die Familien der bereits verstorbenen Rodener Heimatdichter für die Erlaubnis, die Gedichte vertonen und nun auch auf einer CD veröffentlichen zu dürfen.


Und nun...? Wie geht es weiter...?
Im April 2019 haben wir unser 20-jähriges Bestehen gefeiert und dabei festgestellt, dass die vergangen Jahre nicht spurenlos geblieben sind. Die Haare sind bei manchem etwas weniger geworden und bei manch anderem sind Haar und Bart grau geworden. Nicht nur wir haben uns verändert, auch unser Ensemble hat sich verändert, Mitsänger haben uns verlassen, andere sind dazu gekommen.
Doch in all den Jahren haben wir uns unsere Neugier und den Spaß am Singen und der Musik bewahren können.
Was aber wirklich daraus wird, wir werden sehen...


Der Weg ist das Ziel!